Rückblick Bildungswochenende 2025 in Nottuln: Thema Menschenwürde

„Wo begegnet uns Menschenwürde?“ – Mit dieser Frage beschäftigten sich die Teilnehmenden des Bildungswochenendes der Kolpingsfamilie Velbert.
Vom 28. bis 30. März 2025 fand das jährliche Bildungswochenende der Kolpingsfamilie Velbert statt. Dieses mal ging es in die Jugendherberge nach Nottuln. Die 34 personenstarke Gruppe, der jüngste Teilnehmer erst sechs Jahre alt und der älteste 84 Jahre, beschäftigte sich mit dem politisch und gesellschaftlich wichtigen Thema Menschenwürde und wo sie einen begegnet.
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Artikel 1 (1), Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Nach Ankunft am Freitagnachmittag und einem stärkenden Abendessen, gab es einen lockeren Einstieg in das Thema. Olaf Pettau, der geistliche Leiter unserer Kolpingsfamilie, präsentierte zunächst das aktuelle Misereor-Hungertuch „Gemeinsam träumen – Liebe sei Tat“ und fragte die Teilnehmenden, was sie auf der dargestellten Szenerie entdecken können. Etwas kniffliger wurde es nochmal beim anschließenden Wort-Rätsel: Welche Wörter lassen sich aus den vorbereiteten Buchstaben bilden und an „Würde unantastbar“ anlegen?

Auch der Samstagvormittag begann mit einem Suchauftrag. Die Familien sollten die Innenstadt von Nottuln erkunden und dabei besonderes Augenmerk auf Situationen, Gegebenheiten oder Beobachtungen legen, die mit „Würde“ zu tun haben. Die „Würde-Detektive“ kamen im Anschluss zusammen und hatten jede Menge Beispiele mitgebracht: Negativ ist unter anderem aufgefallen, dass nicht alle Ampelanlagen mit Signaltönen für Sehbehinderte ausgestattet waren. Auch das Kopfsteinpflaster im historischen Ortskern erwies sich für Rollator-Fahrende als schwierig. Als positiv kam heraus, dass die örtliche Kirche barrierefrei zugänglich ist. Die schwere Holztür und die innenliegende Glastür des Windfangs ließen sich per Knopfdruck öffnen. In einem Schaufenster wurde das Acryl-Gemälde „Grenzen“ einer örtlichen Künstlerin entdeckt, auch verschiedene Angebote zur Integration wurden gefunden.
Aufgrund des herrlich sonnigen Wetters verlegten wir auch die nächsten Aktionen des Tages kurzerhand nach Draußen. Die Gruppe hat sich zunächst mit verschiedenen Fragen zum Thema Würde beschäftigt, was sie bedeutet und wo sie eingeschränkt wird. Anschließend wurde es kreativ: Nach einer Idee des Vereins für Menschenwürde und Demokratie e.V. ↗ haben wir Würdetafeln hergestellt. Die vorbereiteten Holztafeln mussten noch ein wenig geschliffen werden und schon konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre eigenen Würdetafeln herstellen, eine für sich und eine zum Verschenken. Entstanden sind wunderschöne und einzigartig bemalte Würdetäfelchen. Einige davon schmückten den Tisch beim abendlichen Wortgottesdienst. Auch das Hungertuch fand seinen Platz am provisorischen Altar.

Am Sonntagmorgen hieß es wieder Koffer packen. Nicht nur im wörtlichen Sinne wurden die Zimmer der Jugendherberge geräumt und die Taschen gepackt. Auch im übertragenen Sinne haben wir unseren „Würde-Rucksack“ geschultert. Es wurden Themen gesammelt und aufgeschrieben, was wir vom Wochenende mitnehmen, was wir vielleicht in unseren Alltag integrieren möchten und wo wir persönlich und auch als Kolpingsfamilie besser werden wollen die Würde des Menschen zu achten.
Vielen Dank an die Teilnehmenden für die schöne Zeit in Nottuln. Wir freuen uns schon sehr auf das nächste Bildungswochenende im Jahr 2026.